Der Herbst ist da, aber die Themen beim Septembertreffen
der PUG-Mannheim waren heiß wie immer. 10 Mitglieder nutzten den dritten Mittwoch im
Monat, um sich upzudaten in Sachen Smartphones & More und besuchten unser mittlerweile 228. Treffen.
Auch diesmal hatten wir wieder ein
Schwerpunktthema:
Das Diskussionsthema
des Abends sollte sich eigentlich rund um die Smartwatch drehen. Das haben wir
aber aus aktuellem Anlass dahingehend geändert, dass wir uns ausführlich und
sehr detailliert über Onlinebanking und insbesondere über die aktuell
geänderten Zugangsmöglichkeiten ausgetauscht haben. Interessant dabei war zu
erfahren, wie unterschiedlich das doch von Bank zu Bank gehandhabt wird.
Fachleuten
ist die neue EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 schon lange ein Begriff. Doch ab
jetzt wird jeder Online-Banking-Kunde die Folgen der neuen Vorgaben zu spüren
bekommen. Denn die sogenannte starke Kundenauthentifizierung besagt, dass zum
Konto-Log-in Benutzername und Passwort allein nicht mehr ausreichen.
Kunden
müssen obendrein noch einen einmaligen Sicherheitscode (TAN) eingeben – etwa
eine mTan, die per SMS auf ihrem Smartphone landet. Während manche Geldhäuser
die Tan-Eingabe bei jedem Log-in verlangen, fragen andere Banken nur alle 90
Tage danach.
Wie das funktioniert, zeigt die nachstehende Grafik der Deutschen Bundesbank sehr deutlich:
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PSD2 Neuerungen im September 2019 (Q: Deutsche Bundesbank) |
Und wie ist das Empfinden bei unseren PUG-Mitgliedern, die bei unserem Septembertreffen dabei waren ?
Für Chaos
sorgen die neuen Vorgaben und die unterschiedliche Umsetzung bei
Multi-Banking-Apps, über die Kunden mehrere Konten verwalten können. Die Apps
einiger Kreditinstitute und externer Anbieter funktionieren vorerst nur
eingeschränkt oder gar nicht.
Besonders
deutlich wird das bei der Commerzbank. Sie habe das Multi-Banking-Angebot
vorübergehend abgeschaltet. Für die Unterstützung der
Zwei-Faktor-Authentifizierung im Multi-Banking seien aufgrund der neuen Regeln
Anpassungen notwendig gewesen.
Ähnlich sieht
es bei der Online-Tochter Comdirect aus: Multi-Banking für externe Konten werde
"vorerst nicht mehr möglich sein, da wir dafür die unterschiedlichen
Tan-Verfahren verschiedener Banken abbilden müssen“, sagt ein Sprecher der
Bank.. Die Consorsbank wiederum hatte das Multi-Banking-Angebot sogar schon
Ende August abgeschaltet.
Die Deutsche
Bank erklärte, es könne zu temporären Einschränkungen kommen. "Wir
arbeiten daran, dass unsere Kunden auch mit PSD2 alle Funktionen nutzen können
wie bisher."
Gut gelöst ist
das bei der Onlinebank "ING" (früher "ING-DiBA"), die die
Authentifizierung perfekt mit der App verknüpft hat.
Zusammenfassend
stellen wir fest, dass die Gesamtsituation ist für die Kunden recht verwirrend
ist, da jede Bank die PSD2-Umstellung unterschiedlich vornimmt.
Das
Diskussionsthema "Smartwatch" holen wir dann beim nächsten
Treffen nach.
Wir schauten bei unserem Treffen auch nach Berlin, wo vom 06.09.2019 bis
11.09.2019die IFA (Internationale Funkausstellung) in Berlin stattfand. Eine
klassische Smartphone-Messe ist die IFA eigentlich nicht – ein paar neue
Telefone gab es aber doch zu sehen.
Interessant dabei: Der neue, schnelle Mobilfunk-Standard 5G, eigentlich
das große Thema von Branche und Messe, spielte bei den Geräten kaum eine Rolle.
Einzig Samsung zeigt an seinem Stand neue Telefone mit dem LTE-Nachfolger,
darunter das nachgebesserte Klapp-Smartphone Galaxy Fold und das Galaxy A90 5G,
das noch im September auf den Markt kommen soll. 5G gibt es damit erstmals auch
in der Mittelklasse – beziehungsweise in dem, was Samsung für die Mittelklasse
hält. Denn sowohl mit seinem Preis von stolzen 749 Euro als auch mit seiner
technischen Ausstattung ist das A90 eher in der Flaggschiff-Klasse zu Hause.
Natürlich zeigten Hersteller auf der IFA aber auch weitere, etwas weniger
spektakuläre Smartphones ohne 5G oder faltbares Display. Sony zum Beispiel
zeigt in Berlin das Xperia 5, nach dem Flaggschiff Xperia 1 ein weiteres
längliches Modell im 21:9-Kinoformat. 800 Euro kostet es. Ein faltbares Display
gibt es auch am Messestand von LG nicht – aber dafür eine flexible Gerätekombi
mit zwei Displays. Die Koreaner zeigen auf der IFA das G8X nebst Andock-Display
Dual Screen – im Gegensatz zum V50, mit dem das Dual Screen im Februar in
Barcelona vorgestellt wurde, hat das G8X aber kein 5G an Bord. Immerhin 750
Euro kostet es trotzdem, den Dual Screen gibt es für 250 Euro dazu.
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Von 1G zu 5G (Q: Roboqlobal) |
Zur Eröffnung der IFA präsentierte Richard Yu, Chef von Huaweis
Verbraucher-Sparte, unter anderem den neuen Smartphone-Chip Kirin 990 mit 5G.
Doch Yu geht mit keiner Silbe auf die Probleme ein, die das US-Embargo dem
zweitgrößten Smartphone-Hersteller derzeit bereitet. Im Handelskrieg zwischen China
und den Vereinigten Staaten ist Huawei zwischen die Fronten geraten – und
verliert womöglich den Zugang zu dem von Google lizenzierten Betriebssystem
Android. Nach der Präsentation des Kirin 990 spricht Yu in kleiner Runde dann
doch über den drohenden Verlust von Android. So wird das Mate 30, das Huawei am
19.09.2019, also einen Tag nach unserem Treffen in München vorstellen will, mit
einem Android ohne Google-Dienste auf den Markt kommen. "Auf diesem Gerät
können wir die Google Mobile-Dienste (GMD) nicht installieren", wird er
zitiert. Es bleibe den Kunden überlassen, das selbst zu machen. Doch es ist
schwer abzuschätzen, ob Huawei-Nutzer bereit sind, das Google-Paket oder die
Alternativen selbst nach zu installieren.
Android ohne Google? Das geht, allerdings fehlen dann Dienste und Apps,
an die sich die Android-Nutzer gewöhnt haben – zum Beispiel Google Pay, Maps
oder der Play Store. Doch während viele Anwendungen noch relativ leicht zu
ersetzen sind, ist es bei den eng mit dem Betriebssystem verwobenen Play-Diensten
nicht so einfach. Google stellt zahlreiche Dienste und APIs für Apps zur
Verfügung, über die zum Beispiel die Benachrichtigungen laufen. Auch die
regelmäßigen Sicherheitsupdates gibt es ohne Google nicht so einfach.
Für den Play Store gibt es Alternativen von Amazon und F-Droid. Auch
Huawei pflegt schon seit Langem einen eigenen App-Store
("AppGallery") für den chinesischen Markt, der zunehmend
international genutzt wird – das Unternehmen spricht von über einer Milliarde
App-Downloads außerhalb Chinas. Mit den Huawei Mobile Services (HMS) gibt es
auch eine Alternative für zentrale Dienste wie Cloud-Push oder Payment, die der
Konzern auf seiner Entwicklerkonferenz Anfang August für die internationale
Entwickler-Community geöffnet hat. Huawei geht zudem aktiv auf Entwickler
populärer Apps zu, damit sie ihre Anwendungen anpassen und in der AppGallery
anbieten. Wenn man mit Vertretern von Huawei oder der ebenfalls betroffenen
Tochtermarke Honor spricht, wird eins klar: Die Chinesen wollen lieber weiter
mit Google zusammenarbeiten. Zwar bereitet sich der Konzern für den Ernstfall
vor, doch ist das nicht die bevorzugte Lösung – und der Weg zu einem
alternativen Ökosystem dürfte ein steiniger sein. "Wir möchten die
Zusammenarbeit mit unserem langjährigen Partner fortsetzen", sagt Sam
Yuan, Honors Vice President für Europa, auf der IFA.
Für bereits auf dem Markt erhältliche Smartphones kann Huawei weiter auf
die Unterstützung von Google setzen. Das US-Embargo gilt nur für neue Geräte.
"Für aktuelle Produkte werden wir bei Android bleiben", sagt Yu. Doch
wenn es keine Lösung im Handelskrieg gibt und das Embargo bestehen bleibt,
"werden wir für künftige Produkte unser eigenes HarmonyOS verwenden."
Das könnte schon für das P40 gelten, das für Frühjahr 2020 geplant ist, sagt
der Huawei-Manager.
Die Ausnahme für aktuelle Geräte nutzt Huawei und zeigt auf der IFA zwei
neue Modelle des P30 Pro, das bereits seit dem Frühjahr auf dem Markt ist. Das
Spitzen-Smartphone mit toller Kamera (man munkelt 5-fach) ist ab Ende September
in einem leicht veränderten Design und den neuen Farben "Mystic Blue"
sowie "Misty Lavender" erhältlich. Die "neuen" P30 Pro
sollen direkt mit Android 10 ausgeliefert werden. Bestandskunden können eine
Betaversion von Android 10 und EMUI 10 für das P30 Pro herunterladen. Auch
andere Smartphones von Huawei und Honor sollen im Laufe der nächsten Wochen
Android 10 erhalten, darunter die Mate 20 und Mate 10 Serien sowie Honor 20,
Honor View 20 und Honor 10.
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Das Huawei P30 Pro (Q: Huawei) |
Und dann war da ja noch am 10.09.2019 die apple-Keynote
– und Apple stellt sich der Konkurrenz: Die neuen iPhone-11-Modelle werden
nicht teurer, die ganz große Überraschung blieb am 10. September aber aus, als
Apple neue Produkte vorstellte.
Trotzdem wird diese Keynote in Erinnerung
bleiben. Zum einen, weil Tim Cook & Co. im ICE-Tempo durch die Themen
pflügten und schon nach rund 100 Minuten alles gezeigt hatten. Und zum anderen,
weil Apple offenbar deutlich auf die Preisbremse tritt, um nicht nur
konkurrenzfähig zu bleiben, sondern um die Mitbewerber auch aus der Reserve zu
locken – und das zum Teil mit erstaunlich niedrigen Kampfpreisen.
Hier kommen kurz zusammengefasst die Highlights
der Keynote 2019:
Wie erwartet, bringt Apple drei neue iPhones
auf den Markt; zu haben sind sie ab dem 20. September. Die Flaggschiffe nennen
sich iPhone 11 Pro beziehungsweise iPhone 11 Pro Max. Die Modelle sind
baugleich – mit Ausnahme des Displays: Das iPhone 11 Pro besitzt ein 5,8 Zoll
großes Panel, während das iPhone Pro Max es auf 6,5 Zoll bringt. Der Akku soll
vier Stunden länger als beim iPhone XS durchhalten. Die Kamera setzt sich aus
Linsen für Weitwinkel, Ultraweitwinkel und Telefoto zusammen und sieht beim
ersten Blick ein bisschen wie ein Rasierer aus; sie soll das Highlight der
Pro-Variante sein. Und die Videofunktion soll hollywoodreife Clips ermöglichen.
Auch die Selfie-Knipse vorne wird aufgebohrt, kann jetzt auch
Slow-Motion-Videos drehen. Ende des Jahres wird per Software-Update noch eine
neue Kamera-Funktion namens Deep Fusion für noch detailliertere Aufnahmen
nachgeschoben. Bei den Preisen gibt sich Apple zurückhaltend: Das iPhone 11 Pro
kommt ab 1.149 Euro in den Handel; das iPhone 11 Pro Max gibt es 1.249 Euro.
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Das iPhone 11 und iPhone11 Pro (Q: Apple) |
Wer auf den ganz großen Foto-Kick verzichten
kann, greift zum iPhone 11 (ohne Pro-Zusatz). Das kommt in sechs Farben und mit
einem 6,1-Zoll-Bildschirm. Wie in den Pro-Modellen arbeitet auch im iPhone 11
der neue A13-Bionic-Chip, der laut Apple derzeit schnellste
Smartphone-Prozessor der Welt. Die Kombination aus Autofokus- und Weitwinkellinsen
ermöglichen einen Ultraweit-Modus; Smart HDR sorgt für bessere Farben und mehr
Kontrast. Der sogenannte Night Mode bringt Licht in bei Dunkelheit
aufgenommenen Bildern. Videos lassen sich in 4K mit bis zu 60 Bildern pro
Sekunde aufnehmen. Das iPhone 11 kommt zu Preisen ab 799 Euro in den Handel;
Verkaufsstart ist ebenfalls der 20. September 2019.
Und wie wird dann wohl das iPhone 21 Pro im September 2029 von hinten aussehen ? Wir blicken voraus 😂:
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iPhone 11 Pro vs. iPhone 21 Pro :-) (Q: pinterest.com) |
Die Apple Watch 5 kommt mit Always-on-Modus – ooops, das kennen wir doch
schon von den Samsung Gear/Galaxy Watches: Ab dem 20. September gibt es die fünfte
Generation der erfolgreichen Smartwatch. Die Apple Watch Series 5 bietet unter
anderem ein Always-on-Display: Uhrzeit und wesentliche Funktionen sind –
gedimmt – permanent sichtbar, erst wenn man die Uhr leicht schüttelt, wacht sie
auf und zeigt das Display hell an. Hierdurch soll sich übrigens die
Akkulaufzeit nicht verringern; sie bleibt bei rund 18 Stunden. Ebenfalls neu:
Ein integrierter Kompass sorgt dafür, dass man bei der Nutzung von Maps die
Orientierung nicht verliert; auch bei Sportanwendungen kommt der Kompass zur
Verbesserung der Apps zum Einsatz. Verbesserungen gibt es darüber hinaus bei
den Fitness-Funktionen. Prima: Gehäuse und Armband lassen sich in Zukunft frei
kombinieren – sowohl im Apple Store als auch im Online-Shop. Und neben den bekannten
Alu- und Edelstahl-Modellen gibt es neue Varianten mit Keramik- und
Titan-Finish. Die smarte Uhr kommt zu Preisen ab 449 Euro in den Handel. Die
LTE-Version schlägt mit 549 Euro zu Buche.
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Die Apple Watch Serie 5 (Q: Apple) |
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Die Displays der Apple Watch 5 (Q: Apple) |
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Die farbenfrohe Apple Watch 5 (Q: Apple) |
Es war die einzige wirkliche Überraschung: Das
iPad (ohne Pro-Zusatz) kommt in der siebten Generation in den Handel. An Bord:
der A10-Prozessor, der Apple Connector für das Anschließen der iPad-Tastatur
sowie Support für den Apple Pencil. Und dank iPadOS lassen sich auch externe
Datenträger andocken. Gewachsen ist das Retina-Display; es misst fortan 10,2
Zoll. Das neue iPad gibt es bei uns zu Preisen ab 379 Euro. Zu haben ab dem 30.
September 2019.
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Das neue iPad 7 (Q: Apple) |
Das Septembertreffen war wieder voll mit
interessanten Themen und die Zeit verging abermals wie im Flug. Bereits am
05.10.2019 treffen wir uns wieder, dann zum PUG-Wandertag im Pfälzer Wald rund
um Weisenheim am Berg, wo es natürlich auch vorrangig um Smartphones & More, dann aber in freier Natur geht.
Das nächste reguläre Treffen findet am
16.10.2019 statt.
Viele Grüße,
Peter Bartsch
PUG-Mannheim – Smartphones & More