Am Sonntag, den 14.04.2019 findet das
diesjährige PALMsonntagtreffen
statt, was gleichzeitig auch "PUG
On Tour 2019" sein wird.
In diesem Jahr erkunden wir gemeinsam die
Heimat der PUG-Mannheim, nämlich die Städte Mannheim und Ludwigshafen (also
das Herz der Metropolregion Rhein-Neckar) – und
zwar von der Schiene aus, denn wir fahren mit dem für uns gecharterten
historischen Straßenbahnwagen Nr. 1122 auf dem Schienennetz durch Mannheim und Ludwigshafen und
erleben dabei nicht nur die Region aus einem ganz anderen Blickwinkel, sondern
gemeinsam auch das erste mobile PUG-Treffen in der Geschichte der PUG-Mannheim.
Wir treffen uns am Sonntag, den 14.04.2019 um 14:00 Uhr in
Mannheim-Sandhofen an der Straßenbahn Endstation "Sandhofen", das ist
genau an unserer PUG-Location Ristorante-Pizzeria "Am Stich", wo es
sonntags ausreichend Parkmöglichkeiten gibt.
Wenn wir komplett sind wird auch schon Wagen
Nr. 1122 auf Gleis 2 einfahren und uns zu einer etwa dreieinhalbstündigen Fahrt
durch Mannheim und Ludwigshafen aufnehmen.
Unsere Fahrt beinhaltet viele
Sehenswürdigkeiten wie die SAP-Arena, den Dalbergtunnel, die Einkaufsmeilen
"Breite Straße" und "Planken", den Ebertpark in
Ludwigshafen, den Ludwigshafener Rathaustunnel, die Silhouette der BASF, beide
Rheinbrücken (eine rüber und die andere zurück), das Mannheimer Barockschloss,
den Wasserturm mit Rosengarten, das Nationaltheater, jede Menge historische und
moderne Architektur, zahlreiche Industrieanlagen und vieles vieles mehr. Wir
werden einige Fotohalte einlegen, die zeitlich genau eingeplant werden, wo wir
nicht nur Erinnerungsfotos machen können, sondern uns auch ein wenig die Füße
vertreten können.
 |
Der RHB 1122 neben einem aktuellen Linienfahrzeug (Q: Klaus Rögner) |
Das Fahrzeug, mit welchem wir den PALMsonntag
verbringen hat eine lange Geschichte, denn bereits Mitte der Dreißigerjahre des 20. Jahrhunderts
benötigte die Rhein-Haardtbahn (RHB) neue Triebwagen zum Einsatz auf ihrer
Strecke zwischen Mannheim und Bad Dürkheim.
Zwei neue Triebwagen wurden im Jahr 1939 von
der Waggonfabrik Fuchs in Heidelberg gebaut und von Siemens elektrisch
ausgerüstet. Sie erhielten die Betriebsnummern 1121 und 1122. Der
Triebwagen Nr. 1121 wurde jedoch schon 1943 durch einen Bombentreffer zerstört,
so dass der Triebwagen Nr. 1122 zum Einzelstück wurde.
Für sein Baujahr war der Wagen recht modern,
mit einer Ausnahme: Um Metall für "kriegswichtige Zwecke"
einzusparen, wurde sein Wagenkasten aus Holz aufgebaut und nur mit Blech
verkleidet. Der Wagen war bis 1965 im regelmäßigen Personenverkehr der RHB
eingesetzt. Mit Inbetriebnahme der Gelenkwagen 1013 bis 1018 wurde er zum
Einsatz im Arbeitszug- und Reservedienst degradiert. Der letzte Einsatz
dürfte Ende der Sechzigerjahre stattgefunden haben, ist aber leider nicht
nachgewiesen.
In den Siebzigerjahren wurden mindestens zwei
Anweisungen, den Wagen zu verschrotten, nicht ausgeführt. Statt dessen
wurde er in relativ komplettem Zustand als Lagerraum für Streusalz
verwendet.
Im Tausch gegen den Güterwagen 327 der OEG wurde
Triebwagen Nr. 1122 im März 1977 an das damalige
Rhein-Neckar-Eisenbahnmuseum der Deutschen Gesellschaft
für Eisenbahngeschichte (DGEG) abgegeben. Er blieb er dort bis 1988,
leider nur äußerlich ein wenig aufgearbeitet.
Bei der Auflösung des Viernheimer Museums wurde
er im Juli 1989 nach Bruchhausen-Vilsen (bei Bremen) verbracht, wohin die
DGEG ihre Fahrzeuge auslagerte. Nachdem ein dort geplantes Museum nicht
verwirklicht werden konnte, sollte er nach einigen Jahren verschrottet
werden. Dies konnte durch die Initiative der Interessensgemeinschaft
Nahverkehr Rhein-Neckar e.V. (IGN) in Zusammenarbeit mit der
DGEG verhindert werden. Der Wagen kam im März 1997 nach Bad Dürkheim
zurück und blieb dort mehrere Jahre abgestellt.
Im Jahr 2001 konnte die IGN den Wagen von der
DGEG kaufen. Zwischen 2002 und 2008 wurde der Wagen von den Mitgliedern
der IGN grundlegend aufgearbeitet.
Im Schlepp des RHB-Sechsachsers 1017 wurde
der Triebwagen Nr. 1122 am 6. Januar 2003 nach Ludwigshafen in
den Betriebshof der VBL (Verkehrsbetriebe Ludwigshafen) überführt. Dort
wurden die Motoren zur Überholung ausgebaut. Die eigentliche Überarbeitung
der Motoren fand bei der Firma Brenner in Bürstadt statt – zwei
Motoren waren so verschlissen, dass sie neu gewickelt werden
mussten. Währenddessen wurden die Drehgestelle zerlegt und ebenfalls
überarbeitet. Zahlreiche Risse wurden von einem Fachmann neu geschweißt
und die Schweißnähte geröntgt.
Zur Aufarbeitung des Wagenkastens und der
Elektrik wurde der Wagen am 17. Mai 2004 mit einem Straßentieflader
nach Blankenburg (Sachsen-Anhalt) gebracht, um dort im Rahmen einer
ABM-Maßnahme beim gemeinnützigen Verein "Die Brücke e.V."
aufgearbeitet zu werden.
Gut ein Jahr später kam der Wagen am 28.06.2005
wieder zurück – fast als "fabrikneues" Fahrzeug. Trotzdem zogen
sich die weiteren Arbeiten noch bis zum Frühjahr 2008 hin, denn nun galt
es, den Wagen zu komplettieren und entsprechend den aktuellen Vorschriften
der Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung und der BoStrab anzupassen.
Der Hauptuntersuchung und der Abnahme durch die
Aufsichtsbehörden folgten ausgedehnte Probefahrten über das gesamte
Streckennetz der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH, für das er nun ohne
Einschränkungen zugelassen ist, so also auch für die Beförderung der
PUG-Mannheim am PALMsonntag 2019.
Der
genaue Fahrplan für unsere Sonderfahrt ist in Arbeit und wird uns in Abstimmung
mit der RNV (Rhein-Neckar Verkehrsbetriebe) bis Ende März 2019 zur Verfügung
stehen. Unser Fahrplan muss auf den Linienverkehr, der natürlich auf dem
Schienennetz Vorrang hat und durch uns nicht behindert werden darf, abgestimmt
werden.
Gegen 18:00 Uhr werden wir dann wieder
Sandhofen erreichen und lassen die Fahrt bei "unserem" Italiener im
Ristorante-Pizzeria "Am Stich" Revue passieren und den PALMsonntag
2019 bei einem leckeren Abendessen ausklingen.
Die Mindestteilnehmerzahl beträgt 20 Personen,
die max. Teilnehmerzahl beträgt 30 Personen. Sollten wir die Mindestteilnehmerzahl
nicht zusammenbringen, muss ich die Veranstaltung leider aus Kostengründen
absagen.
Im Straßenbahnwagen findet keine Bewirtung
statt, Ihr solltet Euch also für die dreieinhalbstündige Fahrt, falls Ihr etwas
benötigt, Essen und Getränke mitbringen.
Die Fahrt kostet pro Person 35 Euro und ist bei
der Anmeldung in bar oder als PayPal-Zahlung (unter Freunden) bei mir zu
entrichten. Natürlich sind auch in diesem Jahr bei dieser besonderen
Veranstaltung (wie eigentlich bei jedem Treffen) Partner, Familienmitglieder, Freunde, Bekannte und Verwandte
herzlich willkommen. Bitte gebt also bei Eurer Anmeldung an, mit wie vielen
Personen Ihr teilnehmen werdet.
Ich hoffe, hiermit Euren Geschmack für ein ganz
besonderes PALMsonntagstreffen gefunden zu haben und hoffe sehr, dass wir den
historischen Wagen voll bekommen, daher also nicht lange warten, sondern gleich
anmelden. Wer dabei sein wird, entscheidet die Reihenfolge der Anmeldungen.
Anmeldeschluss und das Treffen der finalen Entscheidung, ob unsere
PALMsonntagsfahrt stattfindet, ist am 15.03.2019.
Viele Grüße,
Peter Bartsch
PUG-Mannheim - Smartphones & More in der Metropolregion Rhein-Neckar
Bildquelle: Klasu Rögner, Textquelle: Interessensgemeinschaft
Nahverkehr Rhein-Neckar e.V.
Keine Kommentare:
Kommentar posten