Mindestens zwei Kameras und kräftige Software-Unterstützung bis hin zu
künstlicher Intelligenz: Spitzen-Smartphones schießen Bilder, wie sie vor
kurzem nur mit Profikameras möglich waren. Und mit unseren Tipps gelingen Ihnen
bei allen Lichtverhältnissen scharfe Aufnahmen.
Wer von
einem dreijährigen Smartphone auf ein aktuelles Spitzenmodell wechselt, erlebt
beim Fotografieren sein blaues Wunder. Nicht nur besitzen Apple iPhone X, Samsung
Galaxy S9 zwei und das Huawei P20 Pro sogar drei Kameras auf der Rückseite. Die
Kamera-App hilft auch kräftig mit, die Resultate zu verbessern. So erinnern
aktuelle Smartphone-Aufnahmen eher an diejenigen einer teuren
Spiegelreflexkamera als an die Ergebnisse der kompakten Knipser.
Wenn man Wikipedia fragt, was man unter
"Künstlicher Intelligenz" versteht, erfährt man, dass "Künstliche
Intelligenz" (KI, auch Artifizielle Intelligenz (AI
bzw. A. I.), englisch "artificial
intelligence", AI) ein Teilgebiet der Informatik
ist, welches sich mit der Automatisierung intelligenten Verhaltens und dem Maschinellen
Lernen befasst. Der Begriff ist insofern nicht eindeutig abgrenzbar, als es
bereits an einer genauen Definition von "Intelligenz" mangelt.
Dennoch wird er in Forschung und Entwicklung verwendet. Hinsichtlich der
bereits existierenden und der als Potenziale sich abzeichnenden
Anwendungsbereiche gehört künstliche
Intelligenz zu den wegweisenden Antriebskräften der Digitalen Revolution,
so wie jetzt auch bei den Kameras der neuesten Smartphone-Generation.
"Künstliche Intelligenz" als Auslöser
Nehmen wir
das Huawei-Spitzenmodell P20 Pro, das Mate 20 Lite oder das Mate 20 Pro sowie
eine Person als Motiv. Beim sanften Druck auf den digitalen Auslöser schießt
das Smartphone mindestens drei Bilder. Die Schwarzweiß-Kamera verbessert den
Kontrast des Bildes, und die Kombination aus Haupt- und Zoomkamera sorgt für
einen Bokeh-ähnlichen Effekt: Der Hintergrund erscheint unscharf, was die
fotografierte Person besser zur Geltung kommen lässt. Mit rein fotografischen
Mitteln lässt sich eine solche Tiefenunschärfe nur mit einer Spiegelreflex-
oder Systemkamera und offener Blende erzeugen. Bei Smartphones ersetzt dagegen
die Software das handwerkliche Geschick des Fotografen.
Am weitesten
geht dabei Huawei, das den Spitzenmodellen sogar einen speziellen
Zusatzprozessor spendiert hat. Er dient der Bildverbesserung mittels "künstlicher
Intelligenz (AI)". So erkennt die Kamera-App laut Hersteller rund 50
verschiedene Motive. Bei Sonnenuntergängen, Pflanzen und Essen funktioniert das
so weit einwandfrei. Eine Katze von einem Hund zu unterscheiden, fiel dem
Smartphone allerdings schwer.
In der
Praxis hat das keinen Einfluss. Je nach Motiv bearbeitet die künstliche
Intelligenz das Foto. So hellt sie etwa die Umgebung bei einem Sonnenuntergang
auf. Das führt zu erstaunlich klaren Bildern, die fast ein wenig unrealistisch
wirken.
Noch etwas
mehr aus Deinen Smartphone-Fotos holst Du mit diesen Tipps heraus.
Tipp 1: Mit dem Stativ verwackelte Aufnahmen verhindern
Optische
Bildstabilisatoren und intelligente Software können zwar Verwacklungen
minimieren. Doch bei Langzeitaufnahmen oder schlechten Lichtverhältnissen sorgt
nur ein Stativ für scharfe Aufnahmen.
Ideal sind
dabei kleine Smartphone-Stative wie beispielsweise der "GorillaPod".
Dank seiner flexiblen Beine lässt er sich auch auf unebenen Oberflächen gut
ausrichten oder um einen Ast wickeln, was ganz neue Perspektiven erlaubt.
Solche kompakten Stative sind in gut sortierten Onlineshops oder den bekannten
Elektrofachmärkten zu finden.
Tipp 2: Kopfhörer als Fernauslöser verwenden
Wenn Du das
Smartphone auf einem Stativ oder einer anderen Haltung etwas entfernt von Dir
aufstellst, kommst Du wahrscheinlich mit dem Finger nicht mehr an den Auslöser
heran. Dann hänge doch einfach die Kopfhörer ans Smartphone und schieße die
Fotos mit den Lautstärketasten. Ein weiterer Vorteil: Da Du beim Abdrücken das
Smartphone nicht berührst, wird die Aufnahme nicht verwackelt.
Das
funktioniert allerdings nur mit Kabelkopfhörern, die an den Audio-Eingang oder
wie bei Huawei's Spitzenmodellen über die USB-Schnittstelle eingesteckt werden.
Mit Bluetooth-Kopfhörern wie beispielsweise Apples AirPods funktioniert der
Fernauslöser leider nicht.
Tipp 3: Langzeitbelichtung oder etwas Kitsch darf sein
Autolichter
und Bäche erzeugen interessante Effekte, wenn Du mit Langzeitbelichtung arbeitest.
Leicht kitschige Naturaufnahmen mit mystischen Gewässern erhältst Du, wenn Du
die Szene mit einer Belichtungszeit von ein bis zwei Sekunden aufnimmst –
experimentiere ruhig mit den Zeiten. Stativ und Kopfhörer sind hierbei
nützliche Helfer.
Auf
Android-Smartphones kann man die Belichtungszeit über den Pro-Modus der
Kamera-App einstellen. Wische in der Kamera-App nach links, um zu den
Einstellungen zu gelangen, und aktiviere den Pro-Modus. Stelle die
Belichtungszeit ein, und lass' Dich sich vom Resultat überraschen. Eventuell musst
Du den ISO-Wert (Lichtempfindlichkeit) nach unten korrigieren, damit die
Aufnahmen nicht überbelichtet werden. Die besten Resultate erzielt man in einer
dunklen Umgebung.
Mit dem
iPhone ist das Vorgehen etwas anders: Aktiviere in der Kamera-App die "Live"-Option
und schieße Sie ein Foto. Dabei nimmt die Kamera mehrere Bilder auf. Nun
wechselt man in die Foto-App und wischt auf dem Bild nach oben. Unter den
Effekten kann man nun die Langzeitbelichtung auswählen. Das funktioniert ab
iPhone 6s und iOS 11.
Für
Langzeitbelichtungen mit einstellbarer Belichtungszeit benötigt man auf dem
iPhone eine App wie die "Slow Shutter Cam".
Und jetzt nichts wie raus,
gute Motive, von denen es jede Menge gibt, suchen und das eben Gelernte
ausprobieren.
Viele Grüße,
Peter Bartsch
PUG-Mannheim –
Smartphones & More
Textquelle: Andreas Heer, Wikipedia
Keine Kommentare:
Kommentar posten