Von Gunther Geissler
Heute möchte ich versuchen, meine Eindrücke
zu den beiden Wearables Betriebssysteme zu Papier, oder besser gesagt, auf den
Bildschirm zu bringen:
Wear OS nutze ich nun 2 Monate, die
erste Woche nutzte ich noch die Vorgänger Version der aktuellen Wear OS 2.0. Kennt
man nur TIZEN, muss man sich erst Mal umstellen und sich zurechtfinden. Was mir
am Anfang sehr gefehlt hat, waren die Widgets, die mit einem Klick die Schritte,
das Wetter oder den Puls angezeigt haben. Auch die Bedienung über die drehbare
Lünette zur App Auswahl oder zum Navigieren in den Menüs habe ich vermisst.
Doch kommen wir erstmal bei Wear OS an. Die
Bedienung geht hier andere Wege.
Wischgesten dominieren die Bedienung entweder
horizontal oder vertikal. Mit einem Wisch nach rechts löscht man
Benachrichtigungen oder beendet eine App oder man kommt zurück zum vorherigen
Screen. Einstellungenmenüs sind oft mit Buttons realisiert. Insgesamt alles
sehr intuitiv und logisch. Die Apps sind in einer Liste zum scrollen organisiert.
Wear OS ist ziemlich App lästig es gibt für alles eine App, will ich z.B. Threema
Benachrichtigungen, muss ich zuerst Threema aufspielen, aber dafür kann ich mit
Textbausteinen auch antworten. Umgekehrt
muss ich, wenn ich eine App auf der Uhr nutzen möchte das Gegenstück auf dem
Smartphone installieren.
Zu den Wischgesten kommt als mächtiges
Werkzeug die Sprachbedienung, die aber nur funktioniert, wenn man online ist,
ohne Datenverbindung kein Sprachassistent. Aber der funktioniert richtig gut
und erleichtert das Leben, natürlich erst wenn man ihn per Tastendruck
aktiviert
Die Apps werden direkt über die Uhr im
App Store geladen, hier hat sich in den letzten vier Wochen so einiges
verändert, neue Strukturen sowie richtige Vorab-Informationen vor Kauf oder
Download. Hier geht der Punkt eindeutig an Wear OS denn hier gibt’s eine sehr
reichhaltige Auswahl.
Im Moment tut sich bei Wear OS richtig
viel und ich bin gespannt wo die Reise hingeht, denn der Markt bei Wear OS ist sehr
durchmischt; es gibt Smartwatches die von Elektronikfirmen kommen, das Luxus Segment, das von klassischen
Uhrenherstellern bedient wird und es gibt die Modelabels, die alle auf einem Grundkonzept
aufgebaut sind und sich nur von Außen unterscheiden.
Grundsätzlich stellt bei Wear OS Google
die Weichen in Soft- und Hardwareentwicklung. Leider ist zu bemerken, dass sich
immer mehr Techfirmen von Wear OS zurückziehen oder das innovative Modelle wie
z.B. die LG Watch Sport nicht auf den hiesigen Markt kommen.
Doch nun zu TIZEN der Plattform von
Samsung für Wearables. Alleinstellungsmerkmal ist die drehbare Lünette, die das zentrale Bedienelement darstellt und
durch Toucheingaben und Wischgesten ergänzt wird. Wie eingangs erwähnt navigiert man
durch die einzelnen Apps und auch in den Menüs mit der Lünette. Zentraler
Bestandteil von TIZEN sind die wirklich praktischen Widgets die schnell mal
einen Überblick geben ohne erst eine App zu bemühen.
Doch hier liegt genau ein Knackpunkt,
die App Auswahl ist wesentlich eingeschränkter als bei Wear OS. Auch die
Anbindung des samsungeigenen Appstores ist in Verbindung mit einem Smartphone,
das nicht von Samsung stammt, ein ziemlicher "Verhau".
Unübersichtlichkeit und wenig Auswahl an
Apps, dafür Tonnen von Watchfaces. Hat man aber endlich die gewünschte App gefunden
kann man die nicht mal direkt kaufen, weil die Zahlung mit Paypal nur mit einem
Samsung Smartphone möglich ist, auch wenn schon ein aktiver Account bestand. In
Verbindung mit einem Samsung Smartphone sieht die Welt im App Store viel besser
aus, alles ist aufeinander abgestimmt und dank einer anderen Struktur ist die
Suche wesentlich effizienter. Auch ist die Zusammenarbeit der beiden Geräte auf
einander abgestimmt und wirkt runder.
Fazit
Beide Systeme haben Vor und Nachteile
für welches Ökosystem man sich jetzt entscheidet das muss jeder für sich selbst
wissen und hängt natürlich von der Smartwatch ab die man favorisiert. Mein Weg
geht erstmal Richtung Wear OS, das könnte sich aber mit einer attraktiven
Smartwatch mit TIZEN auch wieder ändern.
Viele Grüße,
Gunther Geissler
PUG-Mannheim – Smartphones & More
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