Es war der 18. Oktober 2017 - der Blick nach draußen und auf den Kalender sagt uns: Es ist Herbst. Der Blick auf den Smartphone-Markt hingegen impliziert: Es ist Sommer. Denn so heiß, wie es derzeit hergeht, erscheint selbst der Frühling mit seinem Highlight Mobile World Congress eher lau. Um im Bild zu bleiben: Auf die Aufwärmphase, in der sich Samsung S8, Apple iPhone 7, HTC U11, Huawei P10, LG G6 und Sony Xperia XZ Premium trafen, folgt nun der Kampf um die Herbstmeisterschaft, in der Samsung Note 8, Apple iPhone X, Huawei Mate 10, Sony Xperia XZ1, LG V30 und nicht zuletzt das weitgehend geleakte Google Pixel schrittweise gegeneinander antreten. Aus heutiger Sicht noch durch die Hintertür könnte auch ZTE kommen - hier wird seit Längerem über den Nachfolger des Axon 7 diskutiert, der Axon 9 heißen könnte, den Anspruch High End zum Low-Budget-Preis haben dürfte und mit bis zu 1 Gbit/s Datenrate punkten soll. Aufgrund des zeitlichen Versatzes, mit denen die Gladiatoren des Mobilfunks in die Arena steigen, werden wir erst mit dem Labortest des letzten Phones wissen, wer wirklich auf Nummer 1 in den Bestenlisten steht.
Wenn
man auf die Themen des 202. Treffens der PUG-Mannheim schaut, dann
ist da wie eingangs gesagt von Herbst nicht viel zu spüren, im Gegenteil, der
Frühling hat Einzug gehalten:
Begonnen
haben wir den Abend mit einer
Warnmeldung:
Ein verpasster Anruf
einer unbekannten Nummer aus Burundi, Tansania, Benin, Marokko oder Tunesien
auf dem Display: Da ist die Versuchung groß zurückzurufen. Doch dem Impuls
sollte man widerstehen, rät das Verbraucherschutzportal Mobilsicher.de. Denn
mit einem Rückruf könnte der Angerufene Betrügern auf den Leim gehen, die damit
Kasse machen - zu Lasten des Verbrauchers, den solch ein Anruf mehrere Euro pro
Minute kosten kann. Erlaubt sind solche Anrufe nicht, Betroffene sollten sie
der Bundesnetzagentur (BNetzA) melden. Dafür gibt es ein Formular auf deren Webseite. In der Telefon-App des
Smartphones lassen sich die Nummern meist auch direkt blockieren.
Technisch
funktionieren die Lockanrufe folgendermaßen: Von Betrügern betriebene Computer
wählen von Adresshändlern gekaufte oder per Zufall generierte Nummern für so
kurze Zeit an, dass die Angerufenen praktisch keine Chance haben, das Telefonat
anzunehmen - und nach dem sogenannten Anpingen rufen viele die übermittelte
Rufnummer zurück.
Neu ist die Masche,
die es auch mit Kurznachrichten oder Anrufen auf das Festnetztelefon gibt,
nicht. Einem Sprecher der Bundesnetzagentur zufolge gibt es sie seit Mitte
2016. Die Agentur tue dagegen, was sie könne, aber ausländische Rufnummer
könnten nicht abgeschaltet werden.
Bevor Betroffene
solcher Ping-Anrufe eine Rechnung bezahlen, sollten sie bei der BNetzA fragen
oder auf deren Maßnahmenliste online nachsehen, ob in dem Zeitraum ein
sogenanntes Rechnungslegungs- und Inkassierungsverbot für die fragliche Nummer
bestanden hat. Dann kann der Rechnungsbetrag beim Telefonanbieter entsprechend
gekürzt werden.
Derzeit gibt es den
Experten von "mobilsicher.de" zufolge eine Anrufwelle mit Nummern aus
den Maghreb-Staaten und anderen Ländern Afrikas. Betrüger "pingen"
mitunter auch mit Nummern aus dem Inland und missbrauchen dann meist sogenannte
Mehrwertdienstnummern, also Nummern, die mit Vorwahlen wie 0180, 0137 oder 0900
beginnen, informiert teltarif.de
Die Apple-Smartphones
iPhone 8, iPhone 8 Plus und iPhone X, welche der eine oder
andere aus unserer PUG bereits sein Eigen nennt und mit PUG-Mitglied Alfons
auch entsprechend bei unserem Treffen präsentiert wurde, sind die ersten Mobilgeräte
des kalifornischen Unternehmens, die per Induktion aufgeladen werden
können. Der Konzern weist im Support-Bereich seines Internetauftritts darauf
hin, was die Anwender bei der Energieübertragung über den Qi-Standard
beachten müssen.
Möglicherweise lassen
sich manche der Eigenheiten auf das vergleichsweise geringe Praxiswissen Apples
in puncto drahtlosem Aufladen zurückführen. So kann es zu Problemen bei Hitze
und bei eingeschalteter Vibration kommen.
Der
Technologiekonzern aus Cupertino hatte bereits bei vielen Features im
Mobilfunksektor eine Vorreiterrolle inne, das drahtlose Aufladen zählt
allerdings nicht dazu. Der von vielen Herstellern favorisierte Qi-Standard
wurde 2008 gegründet, zu den ersten Smartphones die von diesem Verfahren
Gebrauch machten, zählen das Nokia 920 und das Nexus 4 aus dem Jahre
2012.
Seitdem erscheinen
regelmäßig neue Mobiltelefone mit dieser drahtlosen Energieübertragung, ein
Apple-Modell fehlte bislang allerdings. Mit den Smartphones iPhone 8,
iPhone 8 Plus und iPhone X hat das Unternehmen diesen Umstand
geändert, doch Anwender müssen beim Aufladen via Qi diverse Eigenheiten
berücksichtigen. Diese listet Apple auf einer entsprechenden
Hilfeseite auf.
Das
Dokument bezieht sich explizit auf die beiden iPhone-8-Geschwister. Apple weist
darauf hin, dass bei eingeschalteter Vibration eingehende Benachrichtigungen
zum Verschieben des Smartphones führen können. Dieser Umstand könne bewirken,
dass der Stromfluss von der Ladematte zum iPhone unterbrochen wird. Der
Hersteller rät in solchen Fällen dazu, die Vibration abzuschalten, das Profil
"Nicht stören" zu verwenden oder von einer Hülle Gebrauch zu machen.
Eine zu dicke Hülle kann den Ladevorgang allerdings ebenfalls negativ
beeinflussen.
Des Weiteren kann es
passieren, dass die Software den Ladevorgang per Induktion abbricht, sobald der
Akku zu heiß wird. Diese Sicherheitsvorkehrung soll erst in Kraft treten, wenn
das Handy zu mehr als 80 Prozent geladen wurde. Apple rät bei einer
Überhitzung dazu, das Smartphone an einem kühleren Ort aufzuladen. Eine
Aufladung über Qi ist außerdem nicht möglich, sobald das iPhone 8 über USB
mit einem Computer oder mit einem Netzteil verbunden wurde.
Für die Nutzer der
beliebten Nachrichten-App WhatsApp gibt es wieder einmal ein Update, welches
diverse kleine Verbesserungen, darunter Optimierungen für iOS 11 und eine neue
Suche, mit sich bringt.
In WhatsApp Version
2.17.60
lernt der Messenger unter anderem die Suche
von Nachrichten innerhalb eines bestimmten Chats. Die neue Suchfunktion hat
WhatsApp allerdings ein wenig versteckt. Ihr findet diese, indem ihr den zu
durchsuchenden Chat öffnet, dann oben auf den Chat-Namen tippt und daraufhin
auf der folgenden Seite "Chat durchsuchen" auswählt.
Die Nachrichten-App
wurde laut dem Team auch an das Design von iOS 11 angepasst. So sind jetzt
beispielsweise die großen Überschriften in den verschiedenen Bereichen, etwa
Chats oder Anrufe, des Messengers im mittlerweile bekannten iOS-11-Stil zu
finden.
Last but not least
erlaubt die neueste WhatsApp-Version das Versenden von Textstatusmeldungen, die
für 24 Stunden zu sehen sind. Im Status-Reiter kann dazu auf den Bleistift
getippt werden und nach der Eingabe des Statustexts die Hintergrundfarbe und
Textart ausgewählt werden.
Das WhatsApp-Update
mit den neuen Funktionen für iPhone und iPad ist wie üblich kostenlos im App
Store zu finden. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein bis auch
Android-Nutzer in den Genuss der neuen Features kommen.
Kritisch allerdings
betrachteten wir das desweiteren angekündigte Feature, nämlich des Zeigens des
Live-Standortes für eine bestimmte Zeit. Aber auch hierfür wird es Personen
geben, die das nutzen werden.
SMS kommen einfach
nicht an: Manche Exemplare des Galaxy S8 bereiten allem Anschein nach Probleme,
wenn es um den Empfang von Kurznachrichten geht. Samsung selbst hat sich zu dem
nervigen Thema noch nicht geäußert. Wann wird das Problem gelöst?
Bei Reddit und in
anderen Foren beklagen mittlerweile einige Nutzer des Galaxy S8 und Galaxy S8
Plus über das merkwürdige Problem. Kurznachrichten kommen erst später – oder im
schlimmsten Fall erst gar nicht an. Teilweise soll auch der Versand von SMS
nicht möglich sein. Das Problem soll unabhängig vom Mobilfunkanbieter
auftreten, weshalb Nutzer ein Problem bei ihrem Samsung-Gerät vermuten.
Dass es sich hierbei
wohl um ein Hardware-Problem handeln könnte, kommt Samsung natürlich nicht
gelegen. Der Konzern hat sich zum Thema noch nicht geäußert. Entsprechend ist
es bislang völlig unklar, ob und wann die Besitzer der betroffenen Galaxy S8
wieder mit einem reibungslosen Empfang rechnen können. In den letzten Tagen
soll das Problem verstärkt auftreten, heißt es.
Nicht nur bei
unterschiedlichen Mobilfunkanbietern, sondern auch bei SMS-Apps von
Drittanbietern tritt das Problem auf – ebenso wie bei Samsungs vorinstallierter
Messaging-App. Mögliche Lösungsvorschläge wie das Leeren des Cache oder das
Abschalten von Advanced Messaging haben leider nicht den gewünschten Effekt.
SMS werden zwar nicht
mehr ganz so oft genutzt wie noch vor wenigen Jahren, doch mit 12,7 Milliarden
versendeten Kurznachrichten im letzten Jahr alleine in Deutschland hat der
Dienst nach wie vor mehr als nur eine Daseinsberechtigung. Bleibt zu hoffen,
dass Samsung das Problem ernst nimmt und schon bald eine Lösung anbietet. Bis
dahin bleibt betroffenen Nutzern wohl leider nichts anderes übrig, als auf
Alternativen wie WhatsApp zurückzugreifen.
Während Samsung das
Galaxy S8 und Galaxy Note 8 millionenfach baut, wird das faltbare
Smartphone Galaxy X nur einen Bruchteil davon erreichen und in einer
limitierten Stückzahl produziert.
Wer sich noch an die
Anfänge des Edge-Displays erinnern kann, der wird wissen, dass Samsung neue
Displaytechnologien zunächst bei Sondermodellen einführt, die dann zu sehr
hohen Preisen und in limitierter Stückzahl verkauft werden. So war es beim
ersten Samsung Galaxy Note Edge, das damals nur an der rechten Seite ein
abgerundetes Display hatte, und so wird es auch beim kommenden Galaxy X sein.
Aus Südkorea erreichen uns nun erstmals konkrete Stückzahlen, in denen Samsung
das Galaxy X produzieren möchte. Nur 100.000 Stück möchte Samsung zum
Marktstart des Galaxy X fertig haben. Wenn man das große Interesse an einem so
innovativen und komplett neuen Smartphone bedenkt, wäre das auf dem Weltmarkt
nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.
Das Galaxy X hat
bereits erste Zulassungsbehörden durchlaufen und macht sich so startklar
für die Präsentation und Markteinführung im Jahre 2018 – die Samsung bereits
offiziell bestätigt hat. Aktuell ist nur offen, wann genau das faltbare
Smartphone enthüllt wird. Denkbar wäre auf einer der großen Messen wie der
CES 2018 im Januar, dem MWC 2018 Ende Februar oder vielleicht sogar der IFA
2018 im September in Deutschland. Dort hatte Samsung das Galaxy Note Edge
2014 vorgestellt. Bei nur 100.000 produzierten Smartphones wird die
Verfügbarkeit vermutlich wieder auf wenige Länder beschränkt. Europa und
Deutschland müssen nicht zwangsläufig dazugehören. Vielmehr könnte sich Samsung
auf den heimischen Markt konzentrieren.
Samsung wird mit dem
Galaxy X im nächsten Jahr zeigen, was mit einem Smartphone möglich ist, das ein
flexibles und faltbares Display besitzt. Ob sich dieses Konzept dann wirklich
im Alltag durchsetzt, sei mal dahingestellt. Kaum ein anderes Unternehmen hat
so starke Ambitionen, das klassische Smartphone neu zu erfinden.
Begonnen haben wir
den Abend mit einer Warnung und auch später am Abend schauten wir nochmals
etwas kritisch – und zwar auf folgendes Thema:
Dem
Banking-Trojaner BankBot ist es nun bereits zum zweiten Mal gelungen, den
Google Play Store zu infiltrieren. Er hat bereits tausende Geräte infiziert.
Anfang des Jahres
wurde mit BankBot ein gefährlicher Banking-Trojaner in mehreren
Google-Play-Store-Apps entdeckt. Die Software wurde im April von Google
entfernt. In den vergangenen Monaten wurde BankBot weiterentwickelt. Am 4.
September wurde der gefährliche Trojaner vom Sicherheitsunternehmen ESET
schließlich erneut im Google Play Store gesichtet . Die Schadsoftware verfügt
mittlerweile über eine verbesserte Verschleierung des Quellcodes, eine neue
Playload-Drop-Funktion und einen listigeren Kompromittierungsmechanismus, der
auf die Android-Bedienungshilfe setzt.
Um BankBot auf
möglichst viele Geräte zu bringen, nutzen Cyberkriminelle den Spiele-Klassiker
Jewel Star Classic. Eine App mit dem gleichen Namen wurde erstmals am 26.
August im Play Store veröffentlicht. Sie soll Kunden vorgaukeln, sie würden
sich die Spiele-App auf ihr Mobilgerät laden. Stattdessen öffnen sie dem
Banking-Trojaner Tür und Tor. Das Google-Sicherheitsteam wurde Anfang September
von ESET über den Trojaner informiert. Die App
wurde kurz darauf aus dem Play Store entfernt. Zum Zeitpunkt der Löschung
zählte sie jedoch bereits mehr als 5.000 Downloads. Also, mal bitte Euren
Appvorrat checken.
Der PUG-Abend im
Oktober mit insgesamt 10 Besuchern hat gezeigt, es ist alles andere als Herbst, auch wenn die Themen bunt
wie die Blätter an den Bäumen sind – und der "Hahn im Korb", oder
besser gesagt die "Henne im Korb" war an diesem Abend ganz klar
Clarissa, die als einzige Frau in der so sympathischen Männerrunde die
weibliche Fraktion vertrat.
Weiter geht es dann
mit Treffen Nr. 203 am 15.11.2017.
Viele Grüße,
Peter Bartsch
PUG-Mannheim –
Smartphones & More