Am
Samstag, den 02.07.2016 hieß es "PUG On Tour 2016", was in unserer Statistik als
Treffen Nr. 182 geführt wird.
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Foto: Olga Swartz |
Nach
der schweissgeplagten Bootsfahrt auf dem Neckar im Juli 2015 sollte es diesmal
in die schöne Pfalz gehen.
Wir
trafen uns planmäßig um 10:30 Uhr im pfälzischen Erpolzheim. Punkt 10:30 Uhr
hatte dann der Wettergott kein Einstehen mit uns, öffnete seine Schleusen und
war der Meinung die Temperatur von 23°C auf gerade nur noch 14°C abzukühlen.
Doch das war für uns kein Problem, nimmt man nun die beiden Ausflüge 2015 und 2016
im Mittel, hat es gepasst.
Um
11:00 Uhr ging es dann richtig los: Mit dem Pferdegespann (die beiden Pferde
Ivan und Schorsch und ein 20 Personenen fassender Planwagen) haben wir die
abwechslungsreiche Landschaft im Herzen der Pfalz entdeckt. In mitten von
Reben, Obst und den Ausläufern des Haardtgebirges haben unvergessliche
Eindrücke auf uns gewartet. Das Beisammensein auf unserem Planwagen, die
Besichtigungen, die Erläuterungen von Kutscher Paul G. und das gemeinsame
Vesper auf dem Planwagen machten den Tag zu einem Erlebnis. Unsere vom milden
Weinbauklima geprägte Gegend zählt zu den niederschlagsärmsten Gebieten
Deutschlands. Wetterdingt wurden die Wagen mit Planen mit Sichtfenster
geschlossen.
Uns erwartete eine 3 Stunden Fahrt mit
Pfälzer Vesper auf dem Wagen inklusive Wein, Wasser und Saft. Die Pfälzer
Vesper bestand aus Leberwurst, Blutwurst und Dosenbratwurst, 8 Sorten Hart- und
Weichkäse und gutem Pfälzer Brot. Die Vesper wurde auf dem Planwagen an einem
wunderschönen Aussichtspunkt, von wo wir trotz des Wetters die gesamte
Rheinebene erblicken konnten, verzehrt.
Nach 3 Stunden
Planwagenfahrt fuhren wir
mit unseren PKW's ins ca. 5 km. entfernte Bad Dürkheim. Dort stellen wir unsere
Autos auf dem Parkplatz am Gradierbau ab und machten einen kleinen Spaziergang durch
die schönen Kuranlagen Bad Dürkheims und entlang des weltbekannten Gradierbaus
von Bad Dürkheim. Und just in diesem Moment, waren die dunklen Regenwolken
abgezogen und blauer Sommerhimmel mit Julisonne ließ das trübe Wetter vom Vormittag
schnell vergessen.
Wir lernten, was ein Gradierbau ist:
Gradierbauten waren Teile von Salinenanlagen. Salinen dienten
ursprünglich viele Jahre zur Gewinnung von Kochsalz aus natürlicher Sole. Die
Sole wurde zur Erhöhung des Salzgehaltes über die Dornwände verrieselt und
aufgefangen. Dieser Vorgang wurde wiederholt, bis der höchstmögliche Salzgehalt
erreicht war. Aus diesem Vorgang, dem sogenannten Gradieren, leitet sich auch
der Name der dafür notwendigen Bauwerke „Gradierbauten“ ab. Anschließend wurde
das nunmehr siedewürdige Wasser in Pfannen geleitet, die mit Holz oder Kohle
beheizt wurden. Hier wurde das restliche Wasser verdampft, zurück blieb das
Salz.
Gradierbauten bzw. Salinen waren also ursprünglich reine
Zweckbauten, die nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrieben wurden. Erst
mit der Erkenntnis, dass mit dem Verrieseln der Sole auch eine Anreicherung der
Luft mit mikroskopisch kleinen Solepartikeln erfolgt, die sich heilend auf
Erkrankungen der Atemwege auswirken können, gewannen Salinen Mitte des letztens
Jahrhunderts eine neue Bedeutung und Zweckbestimmung.
Der Gradierbau Bad Dürkheim, einer der längsten seiner Art in
Deutschland, ist letzter von ursprünglich sechs Gradierwerken, die zur
ehemaligen Salinenanlage "Philippshall" gehörten. Er war bereits ein
Nachfolgebauwerk einer an gleicher Stelle stehenden noch älteren
Gradierbauanlage. Dieses Bauwerk wurde 1847 erbaut, zu einem Zeitpunkt, als die
Salzgewinnung über Salinen schon relativ an Bedeutung verloren hatte. Sie wurde
letztlich 1867 eingestellt. Im Rahmen der sich in dieser Zeit entwickelnden
Kurstadt Bad Dürkheim hat man jedoch sehr schnell festgestellt, dass Salinen
neben der rein wirtschaftlichen Funktion als Produktionsstätte für Salz auch
einen sehr hohen gesundheitlichen Wert haben. Bei der Verrieselung der Sole aus
der im Kurpark entspringenden Maxquelle werden auch große Mengen der Mineralien
in Form von mikroskopisch feinen Tröpfchen, den Aerosolen, an die Luft
abgegeben, die über die Atemwege durch Besucher aufgenommen werden. Es wurde
sehr früh erkannt, dass das Einatmen dieser Luft auf den Wandelgängen und in
unmittelbarer Nähe der Saline, insbesondere bei Erkrankungen der Atemwege,
lindernde Wirkung haben kann. Dieser Effekt ist auch heute noch bei einem
Rundgang auf der Saline zu erleben.
Das Ursprungsbauwerk aus dem Jahr 1847 wurde oft umgebaut. Der
jüngste Umbau wurden anlässlich der Gradierbau-Brände 1992 und 2007 nötig:
Heute präsentiert sich das Bauwerk schöner als zuvor mit Sonnenterrasse und
Aussichtsplattform, zwei 10m hohen und 12m breiten Portalen, die großzügige
Durchblicke gewähren. Im Südturm befinden sich ein Café und Fahrradverleih.
Glanzstück ist eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die den Jahresstrombedarf
von ca. 70 Haushalten decken könnte.
Nach dem
Spaziergang
schlossen wir unsere "PUG On Tour 2016" mit einem gemütlichen und
guten Essen im Dürkheimer Riesenfass ab.
Das Dürkheimer Riesenfass, örtlich meist nur
Fass oder im Dialekt Därgemer Fass genannt, ist eine Sehenswürdigkeit in der
pfälzischen Kur- und Kreisstadt Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz). Das Riesenfass besitzt
bei einem Durchmesser von 13,5 m ein Volumen von etwa 1.700.000 Liter (entsprechend
1700 m³) und ist damit das größte Fass der Welt. Es dient allerdings nicht
der Aufbewahrung von Flüssigkeit, sondern beherbergt ein Restaurant – und genau
dort haben wir den Tag ausklingen lassen und uns gestärkt für das, was an
diesem Abend noch folgen sollte, das EM-Halbfinalspiel Deutschland vs. Italien,
was bekannter weise kurz vor Mitternacht nach einem wahren Elfmeterkrimi mit
7:6 für unsere Nationalmannschaft endete.
Es war ein schöner Tag im Kreise
Gleichgesinnter und es wurde auch bereits über "PUG On Tour 2017"
gesprochen. Im nächsten Jahr wird die PUG-Mannheim 15 Jahre alt, was wir
natürlich das ganze Jahr feiern werden.
Das nächste reguläre Treffen findet am
Mittwoch, den 20.07.2016 statt.
Viele Grüße,
Peter Bartsch
PUG-Mannheim – Smartphones & More